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Grave Digger: Liberty Or Death (Review)

Artist:

Grave Digger

Grave Digger: Liberty Or Death
Album:

Liberty Or Death

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal

Label: Locomotive Records
Spieldauer: 61:53
Erschienen: 12.01.2007
Website: [Link]

Mit dem Covermotiv wird im Hause GRAVE DIGGER schon mal mächtig geklotzt. Klischee pur, bei dem selbst jeder Unbefleckte sofort erkennen sollte, was ihn hier musikalisch erwartet. Genau so will es die Metalgemeinde haben.

So martialisch wie das farbenprächtige Bild suggeriert, steigt die Band in die Scheibe aber nicht ein. Der mit Unwetterhall und Kirchenorgel startende Titelsong basiert auf einem erdigen Metal-Riff und transportiert gedämpft-düstere Atmosphäre. Ein wuchtiger Song mit klanglicher Breite und einigen Tempobreaks, der schließlich mit Pianomotiv ausklingt. Keine Alltagskost und der perfekte Opener für ein Album, hinter dem sich trotz fehlender Gesamtstory wieder eine Konzept verbirgt. Wie am Titel erkennbar, widmet sich die Band diesmal inhaltlich diverser Freiheitskämpfe der Menschheitsgeschichte.

Insgesamt betrachtet spielt sich das Album vordergründig im Midtempo ab, häufig mit Schwerpunkt auf den für GRAVE DIGGER so typischen, einprägsamen Refrains. Also eigentlich wie schon zuletzt, jedoch mit noch mehr Liebe zum Detail. Die Grundlage dafür liefert wieder sowohl die bodenständige, im Vergleich zu früheren Alben bedachtere Gitarrenarbeit von Manni Schmidt, der hier wieder etliche griffige Riffs und Soli raushaut, als auch die heutzutage wesentlich flexiblere Gesangsstimme von Chris Boltendahl.

Setzt die Band bei Songs wie "Highland Tears" (inklusive Dudelsack-Intro), dem wuchtigen "Until The Last King Died" und vor allem dem marschierenden Ohrwurm "Silent Revolution" also häufig wieder auf ihre hymnische Seite, kommen dennoch Freunde deftigen Uptempos auf ihre Kosten. So packen einen die Gitarren bei "Ocean Of Blood" mit dem ersten Ton am Kragen und lassen erst zum mitsingtauglichen Refrain wieder los. Ein Banger in bester Tradition und ein sicheres Pfund fürs kommende Liveprogramm. In gleicher Manier kommt der Doublebass-Kracher "The Terrible One" daher. Neben dem bandtypischen "Forecourt To Hell" sorgen sowohl das etwas kantige "March Of The Innocent", als auch das mit orientalischem Ambiente verzierte, schleppende "Massada" für weitere, stilistische Abwechslung. Der Albumhöhepunkt nennt sich jedoch "Shadowland". Der facettenreiche Song steigert sich zum Premium-Banger mit megafetten Drums und starkem Gitarrensolo, inklusive melodischem, fast schunkeligem Mittelteil, sowie Soundeffekten beim Gesang. Macht sich prächtig im GRAVE DIGGER-Gesamtkatalog. Die zeitgleich erscheinende Digipak-Version wird mit der Ballade "Ship Of Hope" dann noch einen Bonustrack, sowie ein Bookletposter mit dem gelungenen Covermotiv enthalten.

Wirkliche Neuerungen finden sich unterm Strich auf "Liberty Or Death" eigentlich nicht, stattdessen liefert der Fünfer gewohnte Qualität ab, die aber schon lange nicht mehr so vielfältig ausgefallen ist. Die satte Produktion bringt das Ganze mit dem nötigen Nachdruck rüber - und dürfte meinen Nachbarn jetzt noch in den Knochen stecken, denn diese Scheibe verleitet unweigerlich zum Aufdrehen. War die vorausgehende Maxi (von der hier kein Material enthalten ist) noch etwas durchwachsen, klingt eine der dienstältesten deutschen Metalbands auf ihrem dreizehnten Album also wieder durchgehend fit.

FAZIT: Auf die Reaper-Gang ist Verlass. Nach dem zuletzt wieder stärkeren "The Last Supper" können sich GRAVE DIGGER mit diesem durchdachten Werk noch einmal steigern und bescheren uns eine abwechslungsreiche Stunde stampfenden Teutonenstahls. Der optimale Einstieg in das Metaljahr 2007.

Lars Schuckar (Info) (Review 5730x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Liberty Or Death
  • Ocean Of Blood
  • Highland Tears
  • The Terrible One
  • Until The Last King Died
  • March Of The Innocent
  • Silent Revolution
  • Shadowland
  • Forecourt To Hell
  • Massada
  • Ship Of Hope (Digipak-Bonus)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Dahrja
gepostet am: 12.08.2011

User-Wertung:
14 Punkte

Nach "The Last Supper" wieder ein hervorragendes Grave digger album. Damit ist die musikalische Flaute von "Excalibur" bis "Rheingold" offensichtlich überwunden. Alleine der Titelsong verdient sich schon einen doppelten 15er. Bitte weiter so!
Thomas
gepostet am: 07.09.2012

Im Umkehrschluss bedeutet dies: jeder, der sich durch solch martialische Covers abgestoßen fühlt, kommt erst gar nicht mit der Musik in Berührung. Merke: Nicht jeder, der gern Metal hört fährt auf solchen Unsinn ab. Gleiches galt für mich über Jahre hinweg für Iron Maiden
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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